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Pferd dreht auf

*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
Themenersteller 
Pferd dreht auf
Hallo Zusammen
Ich brauche mal Euren Rat. Nachdem mein Pferd im Mai plötzlich verstorben ist, habe ich im September einen 18 Jahre alten Trakehner von einer guten Bekannten übernommen. Allerdings stehe ich jetzt vor zwei Herausforderungen.
1. Aufgrund von Jahrelangen falsch sitzenden Sattel hat er in der Rückenpartie einen Rückgang der Muskulatur. Diese gilt es nun wieder aufzubauen. Ich mache viel longier arbeiten und reite hauptsächlich im Schritt vorwärts abwärts und da kommt Problem Nummer zwei.
2. Aufgrund seiner Schnelligkeit ist er Jahrelang im Zeitspringen und für Distanzritte eingesetzt wurden . Im Gelände war meine Bekannte hauptsächlich im Trab und Galopp mit ihm unterwegs. Da ich mit ihm am Stall geblieben bin, habe ich jetzt ganz große Schwierigkeiten diese Strecken im Gelände im Schritt zu bewältigen. Ich versuche natürlich diese Strecken zu meiden,aber zwangsläufig kommt man immer an einer Trab oder Galoppstrecke vorbei.
Er wechselt von sich aus die Gangart, nehme ich ihn zurück, fängt er an zu steigen, läuft Rückwärts oder Seitwärts und schlägt wie wild mit dem Kopf . Hört nicht mehr zu und will nur noch rennen.
Lass ich ihn antraben, kann ich ihn nicht mehr zurück nehmen,er rennt mir quasi unterm Hintern weg und jeder Versuch wieder in den Schritt zu kommen wird wieder mit Steigen und Kopfschlagen quittiert.
Entspannt ausreiten ist was anderes und alleine geht schon gar nicht.
Habt ihr Ideen für mich?
*******_16 Frau
44 Beiträge
Das hört sich sehr anstrengend an und wird wohl nicht von heute auf morgen gehen....
Ich habe mit so einem Verhalten zuwar noch keine Erfahrung aber Versuch dich immer in ihn rein zu versetzen, woher soll er es besser wissen wenn es Jahre lang so von ihm verlangt worden ist?
Ich würde sagen ihr braucht mind. 1 Jahr.... Will dir nicht die Hoffnung nehmen ich kann mich auch täuschen. Ich würde mit ganz kleinen Schritten anfangen und vom Boden aus erst mal ganz viel mit ihm machen....viel Beschäftigung für den Kopf und Vertrauen aufbauen. wie lange hast du ihn?
Vertraut er dir wirklich? Und ganz wichtig selber immer ruhig bleiben, ich weis ist leichter gesagt.

Liebe grrüße *zwinker*
*******k75 Frau
835 Beiträge
Ähnliches Problem kenne ich auch von früher von unseren "Schulpferden" ,die kannten nur-wenns mal ins Gelände ging - fast immer selben Strecken und dann jippieyagieb ihm. Schwierig,wenn man aus diesem Verhalten raus möchte. Bei uns im Gelände gehen fast alle Wege "in Kreis" ,weiss ja nicht,wie das bei euch ist. Ich habe dann damals versucht die Bekannten Galoppwege andersrum zu reiten. Wenn er also gewohnt war,zb vom Feuerlöschteich an den Berg hochzupesen,bin ich von der anderen Richtung den Berg runtergeritten. So habe ich versucht,die alten Konditionierungen zu überlagern. Nachdem das gut geklappt hat,habe ich dann zwischendurch auf dem Weg gedreht,bin ein paar Meter hochgegangen und bevor er unruhig wurde wieder runter. Und versuchen konsequent eine ganze Zeit im Gelände nur Schritt gehen,das er aus dem "Wald heisst Tempo" verhalten rauskommt. Allerdings blieb mein damaliges Pferd an den Galopp-Strecken immer ein bischen angespannt und wartet auf das "go" .
Evtl erst in der Halle arbeiten,das der erste Druck raus ist und dann zum auspusten runde Schritt raus.
Da kommt ein gewaltiges Geduldsspiel auf dich zu,möchtest du dieses Pferd zu einem gelassenen Geländepartner machen.Drücke dir die Daumen.

Seit Sep ist ja auch noch keine lange Zeit um euch aufeinander einzuspielen. Longier- und Bodenarbeit ist ein guter Weg erstmal Vertrauen und Gehorsam aufzubauen,den du hoffentlich dann später auch im Gelände abrufen kannst.
Reitest du ihn denn alleine oder wird er zwischendurch weiter von der Besitzerin in altbekannter Manier durchs Gelände gescheucht?
*******386 Paar
443 Beiträge
Hallo ihr beiden,
zum Thema Muskelaufbau vom Boden aus (wäre definitiv sinnvoll, wenn sie die Rückenmuskulartur zurück gebildet hat) gibt es hier schon einige Vorschläge, die vielleicht weiter helfen könnten:

Reit- und Pferdesport: Muskelaufbau ohne Reitplatz

Das ist leider eine sehr, sehr langwierige Gedichte!

Das Rasen im Gelände hat sicherlich auch, wie du schreibst, zusätzlich mit fehlender, oder besser gesagt falscher Erziehung beim reiten zu tun. Ich hatte in den vergangenen Jahren 2 ähnliche Pferde unter dem Sattel, einen Shagya- und einen Vollblutaraber. Die wurden vorher auch im Flagrace, bei privaten Rennen um Preisgeld usw eingesetzt und dazu mussten sie nach Meinung der Vorbesitzer "heiß" sein...

Das einzige, was neben des Aufbaus einer gesunden Muskulatur da half und wohl auch bei deinem helfen wird ist viel, viel Zeit in ganz ruhigem Schritt im Gelände. Das ist leichter gesagt als getan! Natürlich ist das Reiten auf dem Platz/in der Halle auch hilfreich, aber viele Pferde legen dann einen Schalter um, wenn du erst mal vom Hof geritten bist. Das Steigen usw kenne ich auch zu gut! Wichtig ist es da cool zu bleiben. Je nachdem, wie riskant es dir erscheint und wie unwohl du dich dabei fühlst, solltest du dir Hilfe dabei suchen.
Gehst du immer alleine raus? Oft ist es hilfreich, sich mit jemandem zu verabreden, der mit einem ruhigen Kumpel mitreiten kann.

Was auch noch eine große Rolle spielen kann ist die Frage, wie dein Pferd gehalten wird. Steht er 20 Stunden am Tag in der Box, ohne die Möglichkeit sich auch mal frei bewegen zu können, gibt es Weidegang, oder steht er im Offenstall, wo er sich jederzeit strecken und austoben kann?

Ohje, so viel Text ^^

Liebe Grüße,
Andy
*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
Themenersteller 
Hallöchen
Nein ich gehe nicht alleine ins Gelände. Ich bin inzwischen mit verschiedenen Leuten draußen gewesen. In einer Gruppe mit 4 Leuten ging es gar nicht, hinten reiten schon überhaupt nicht. Es interessiert ihn überhaupt nicht, ob ein Pferd dabei ist oder nicht,er will immer der schnellste sein.
Trabt hinter mir jemand an um aufzuschließen, habe ich verloren *snief*
Reitplatz ist so lange okay bis ein anderes Pferd anfängt zu traben oder galoppieren.
Die Vorbesitzerin reitet ihn nicht mehr.
Er geht morgens mit seinen Kumpels auf die Weide und kurz vorm dunkel werden kommen sie wieder rein.
Ja, ich versuche die Strecken zu meiden oder anders herum zu reiten, hilft aber nicht wirklich.
*******386 Paar
443 Beiträge
Wie LadyFalk schon sagte:

Seit September ist wirklich noch gar nicht lange, da darf man noch keine Wunder erwarten. Da können schon ein, zwei Jahre ins Land gehen, bis das richtig entspannt wird ^^
*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
Themenersteller 
Ja
das stimmt....Allerdings wäre es toll ein paar Tipps zu bekommen.
Irgendwie muss ich das bis Ende April hinbekommen.
Wir wollen dann einen Reiturlaub mit 10 Mädels machen.
*******k75 Frau
835 Beiträge
Puh, bis Ende April ist natürlich eine sehr kurze Zeitspanne um ein schon jahrelang toleriertes/antrainiertes Verhalten bei einem immerhin schon 18jährigem Pferd zu ändern. Und wie du es nun beschreibst,ist es ja nicht nur im Gelände,sondern durchaus auch auf Platz und Halle ein Problem.
Wie verhält er sich denn beim Führen - manche Pferde sind ja beim Reiten unkontrollierbar und an der Hand die Lämmer oder umgekehrt. Evtl mal versuchen die Galoppstrecken "abzuspazieren" ?
Hilfe suchen könntest du auch in der Hömopathie , versuchen,das Pferd im Ganzen runterzureglen.
Darf ich hier konkrete Tips geben? Bei meiner Stute hat in der wieder antrainierzeit seinerzeit das "Zylkene equine" super geholfen. Hat mir damals der Tierarzt empfohlen. Giebts auch für Hunde *zwinker* Einfach mal googeln. Ist nicht günstig, aber meine wurde so drastisch gelassener im Umgang,beim Reiten,in ihrem ganzen Verhalten ohne "abgeschossen" zu sein.Und auch nach Absetzen des Mittels hat sich ihre gelernte Gelassenheit gut erhalten. Vieleicht ist dieses losstürmen in Gegenwart anderer Pferde ja auch ein stressymptom und nicht nur antrainiert.
In der Beschreibung steht,man merke ein Anschlagen schon nach 3 Tg , bei meiner habe ich damals nach ca 10tg die ersten positiven Veränderungen bemerkt und nach fast 20 war sie wie ausgetauscht. Könnte zumindest beim konkreten Training helfen,wenn das Pferd im ganzen ruhiger ist.
Aber ist nur ein Beispiel, es giebt sovieles was helfen kann - Bachblüten etc .
********chen Frau
1.720 Beiträge
Bodenarbeit
Hey, ich weiß nicht, wie viel Erfahrung du hast im Thema Bodenarbeit, aber such dir einen Trainer dafür und mach erstmal nur was vom Boden mit ihm. Das er dir folgt wie ein Hund in dem Tempo, dass du vorgibst!
Klappt es in der Halle, versuch es draußen auf dem Platz. Seid ihr so weit gefestigt, dass es alleine klappt, kannst du ja mal jemanden bitten, mit dir in der Halle normal zu reiten, während du mit deinem Pferd Bodenarbeit machst. Ob mit Knotenhalfter oder sogar frei wirst du dann selbst merken!
Wenn das auf sicherem Terrain super funktioniert, geh mit ihm alleine spazieren!
Je nachdem wie sicher du dich fühlst, auch die bekannten galoppstrecken *g* wenn es vom boden aus klappt, klappt es auch vom sattel aus besser! und zur not immer abspringen, bevor du dich in gefahr begibst!
Viele Grüße
****ra Frau
2.575 Beiträge
erst mal gar nicht reiten!
Sondern nur vom Boden aus arbeiten! Er ist ja völlig auf diese Rennerei unter'm Sattel konditioniert, also musst Du ihm einen ganz anderen "Arbeitsansatz" bieten!
*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
Themenersteller 
Vom
Boden aus klappt alles wunderbar. Auch bekannte Galoppstrecken sind kein Problem.
Er ist sogar das erste Pferd das ich habe,der kommt wenn ich ihn auf der Weide rufe.
Nur meine Meinung...
Ich kenne dich und das Pferd nicht, sondern nur die Zeilen die du hier geschrieben hast. Aufgrund der Zeilen mache ich mal den * Klugscheißermodusan*

Wenn es mich als Pferdebesitzer / Reiter betreffen würde :

Irgendwie muss ich das bis Ende April hinbekommen.
Wir wollen dann einen Reiturlaub mit 10 Mädels machen.


Den Termin April würde ich aus Vernunftsgründen weit weg schieben. Es ist nach deinen Erzählungen nicht eine Frage des OB ...( was passiert ) sondern nur des Wann ( was passiert )... *schock*

Und ich könnte mir vorstellen, daß das Wann im April sein könnte.... *schock*

Aber Kopf gegen Bauch, Vernunft gegen Spaß haben wollen, vom WOLLEN zum TUN... das ist nicht immer so einfach...

Hier ist ganz klar erst mal Bodenarbeit und Reiten in einer eingezäunten Anlage gefragt.

Das Pferd entscheidet derzeit wann es losgeht und ist, so wie ich es verstehe, was schwer ist aus der Ferne zu beurteilen, nach deinen Ausführungen das Alphatier.

Diesen Status musst du dir erst unbedingt zurück holen, wenn du ihn überhaupt mal hattest, und das geht nicht auf Termin ( bis...... ) sondern mit viel Arbeit und vor allen Dingen Fachwissen und Geduld !!!!

Auf keinen Fall würde ich das Pferd derzeit im Gelände traben, geschweige denn galoppieren. *panik*

Gemeinsam mit einer Gruppe " Wahnsin " *panik*

Fährst du ein Motorrad, / vertraust du einem Motorrad, welches unregelmäßig bei 190 KM / h auf der Autobahn die Kette verliert und diese Kette sich dann um deine Speichen wickelt und eine Vollbremsung mit Schleudern und absoluter Unkontrolliertheit des Bikes nach sich zieht ?

Ich nicht.... *umpf* aber...

Also hier würde ich freundlich, gegen den Willen des Pferdes, wenn im Gelände nur Schritt reiten.

Alle anderen schnelleren Gangarten gehören auf alle Fälle in den eingezäunten Bereich.

Wenn du das Pferd zu mir bringen würdest , müsste ich erst mal analysieren, wie es tickt.... Wo liegen die Punkte, ab dem das Pferd " sein " Ding macht. Warum macht es das ? Ab hier gilt es langsam und entspannt, aber immer konsequent freundlich gegen zu arbeiten. Ich denke, dein Punktekonto beim Pferd ist im Sinne der Führungsrolle so weit im Minus, daß eine Bank Probleme hätte dir hier noch einen Kredit zu zahlen. *nono*

Dein Punktekonto solltest du durch viele Monate " richtige Arbeit " erstmal wieder auffüllen. *nachdenk*

Bezüglich der Muskelprobleme gilt ähnliches. Viele sparen am richtigen Sattler und dem richtigen Sattel.... *gruebel*

Vier Pferde und vier Hunde müssen es sein, statt einem Pferd und den richtigen Sattel.... *aua*

Die Muskulatur kannst du durch richtige Bodenarbeit und richtiges longieren wieder hin bekommen. Zeit und Fachwissen sind hier gefragt... *geheimtipp*

Durch den Kampf gegen den Reiter und die Situation im Außenbereich und den falschen Sattel macht man bei einem komplizierten Ritt draußen wieder mehr kaputt als durch 5 mal richtiges Taining in Halle , Bahn oder Zirkel, da sich die Muskulatur sofort wieder verhärtet und sich in alte Schutzmechanismen zurückzieht.

Wenn du nicht genügend eigene Erfahrung hast, lass dir bitte durch dritte, aber wirklich erfahrene Leute helfen.

Es ist schwer, denn viele geben sich als erfahren hin, und leider weichen hier Selbstbild / Fremdbild oft von der Realität ab. *oops*

Ich kenne dich und dein Pferd nicht, hoffe und denke aber, daß euch beiden in den kommenden Monaten nichts oder nur wenig passiert...

LG

Michael von Easyworld *undwech*

Klugscheißermodusaus
Ich würde komplett die Art zu trainieren ändern.

Statt das Ziel zu haben zum Alphatier zu werden (die Dominanztheorie unter artfremden Wesen wurde vor Jahren Widerlegt) solltest du dein Pferd mit ins Boot holen.
Dein Bub muss lernen dass er die vertrauen kann und es schön ist mit dir statt gegen dich zu arbeiten.

Ihn zu zwingen auf Rennstrecken schritt zu gehen ist kontraproduktiv!!! Er versteht dich nicht und arbeitet so weiter gegen dich.

WARUM sollte er hier nicht rennen???
(Du und ich wissen das! ER nicht!)

Also: was kannst du tun?
Wie arbeitest du?
NHS?
Positive Verstärkung?

Mit positiver Verstärkung könntest du jeden Schritt den der weiter langsam geht auf der Rennstrecke verstärken und dich so immer weiter Vorarbeiten.

Versammelt galoppieren statt rasen.
Dann schrittweise runter trainieren.
Nicht von jagtgalopp auf schritt wollen!

Strecken wechseln oder ist Euer Gelände so klein?
Auf anderen strecken galoppieren.

Umgekehrte Psychologie funzt auch ganz ausgezeichnet.
Wie gut reitest du?
Wie sicher ist die galloppstrecke?
Nachtreibem wirkt Wunder und macht sehr aufmerksam wenn das Pferd merkt dass DU aus deinem Verhaltensmuster fällst.


Zum Rücken:
Ein durch den falschen Sattel atrophierten Rücken sollte man überhaupt nicht reiten.

Selbst noch nie gemacht aber Erfolge gesehen: Equikinetik.


Eigene Erfahrungen habe ich mit dem Longenkurs nach Teschen, Stangenarbeit und HillTherapie. Letzteres ist wunderbar für Muskelaufbau...

Ist einigermaßen Muskel wieder da Bergtraining und ständig den Sattel anpassen lassen - außer du hast Luftkissen.
Achtung auch mit baumlosen Sätteln! Die passen auch nicht auf jeden Rücken...
Ich finde April übrigens überhaupt nicht abwegig!
In spätestens 12 Wochen hast du - mit dem richtigen Training und Geduld - ein komplett anderes Pferd
*****Odr Paar
97 Beiträge
......ich stimme Michael von easyworld zu, denn er hat es ganz gut erklärt.

Das der Sattel passt ist natürlich zuerst das wichtigste. Longieren und Bodenarbeit sind auch sehr gut.

Hierbei ist es aber wichtig das dies richtig geschieht. Wenn man selbst nicht die Erfahrung hat einen erfahrenen Trainer hinzuziehen der einem hilft.
Besser ein guter Trainer vor Ort als alle mögliche Methoden, Richtungen und Stiele ausprobieren.

Dies empfehle ich ebenfalls unter dem Sattel. Für den richtigen Muskelaufbau hilft ein konsequentes Arbeiten im Sattel unter der Berücksichtigung der Ausbildungasskala des Pferdes. Dies ist viel wichtiger als die unterschiedlichen Methoden und Reitweisen.

Hierdurch wird das Pferd gymnastiziert und es lernt, Dir wieder zuzuhören. Ich muss SinChiller hier wiedersprechen, denn natürlich versucht jedes Herdentier den Alphastatus zu erreichen und versucht zuerst mal seinen Willen durchzusetzen, auch dem Mensch gegenüber. Dein Pferd muss lernen, dass Du die Gangart und Geschwindigkeit bestimmst.

Du sagst, dass Dein Pferd jahrelang hinsichtlich Zeitspringen und Distanzreiten trainiert wurde, also Bereiche, wo es in erster Linie um Geschwindigkeit geht. Daher wäre es sinnvoll. das Pferd darauf zu trainieren, sich in den einzelnen Gangarten langsam bzw. angemessen zu bewegen. Hierzu ist wiederum dressurmäßiges Reiten anhand der Ausbildungsskala notwendig.

Ich halte auch den Zeitrahmen von 12 Wochen für utopisch. Bei einem Pferd, welches lange Zeit auf Geschwindigkeit trainiert wurde, muss man mit einem viel längeren Zeithorizont rechnen. Ich würde hier auch von einem Jahr und länger ausgehen. Du wirst bei konsequenter Arbeit auch vorher schon Erfolge haben, aber bis sich die neuen Abläufe automatisiert haben und das Pferd nicht mehr in alte Muster zurückfällt wird es eine ganze Zeit brauchen.

Also wenn Du wieder Spaß beim Ausreiten möchtest, trainiere Dein Pferd anhand der Ausbildungsskala oder wenn Dir die Kenntnisse fehlen nimm Dir professionelle Hilfe durch einen guten Trainer.

LG Harald
*******386 Paar
443 Beiträge
Ob 12 Wochen, sprich 3 Monate, utopisch sind oder nicht, kann ich grundsätzlich nicht beurteilen. Immerhin gibt es genug Profis und "Profis", die das nach dieser Zeitspanne garantieren - ich selbst würde es mir selbst nicht zutrauen, einen Zeitplan einhalten zu können. Aber sicherlich ist innerhalb von 3 Monaten und erst recht bis April schon sehr viel möglich - bei entsprechend fachgerechter Arbeit, wie es Michael schon mehrfach betont hat ^^

Was definitiv wohl nicht möglich sein wird ist, ein Patentrezept zu finden, weil niemand dein Pferd persönlich kennt...
Vielleicht hast du ja connections zu einem Trainer, dem du vertraust?
@ neugierpaar_HB
Egal was du machst, ich drücke euch beiden jedenfalls ganz fest die Daumen, daß in den kommenden Wochen und Monaten nichts passiert.

Gerade letzte Woche hatte ich Kontakt mit einer ehemaligen Arbeitskollegin die leider durch einen Pferdeunfall seit Jahren im Rollstuhl sitzt.

Bitte denke daran : Unser Hobby gemeinsam mit dem Lebewesen und Mitgeschöpf Pferd ist eines der schönsten Hobbys.

Grundvoraussetzung dazu ist jedoch, wie in jedem Rudel / in jeder Herde, daß sich alle Herdenmitglieder auf das Alphatier verlassen und ihm vertrauen können. Dazu solltest du jedoch Alpha werden. Ein Herdentier unterwirft sich nur dann einem anderen Lebewesen, wenn es sich bei ihm sicher und verstanden fühlt.

Alpha hat nicht immer etwas mit Dominanz zu tun *headcrash*

Genieße es noch lange und vor allen Dingen *alarm* * Gesund * *alarm*

LG
Pferde wollen ihren Willen nicht durchsetzen - welcher Guru verbreitet denn sowas?

Das Einzige was Pferde "wollen" ist überleben - und das um jeden Preis.
Allerdings schließen sie sich bereitwillig jedem Menschen an der Sicherheit und Verlässlichkeit gibt.

12 Wochen sind eine Ewigkeit. Ich habe nicht gesagt dass sie dann fertig ist - sondern dass sie dann ein ganz anderes Pferd vor sich haben wird.

Du kannst ein Pferd nicht gymnastizieren dass durch einen falschen Sattel kaputtgeritten wurde.
Geh mal joggen wenn du 1 Jahr im Rollstuhl gesessen hast.

Alphatier und Dominanz werden in Fachkreisen im gleichen Kontext benutzt.

Ein Partner ist niemals ein Alphatier.



Wie bist du überhaupt an dein Pferdchen gekommen?
*****Odr Paar
97 Beiträge
Man sollte Tieren nicht einen eigenen Willen absprechen. Wer Pferde freilaufend in großen Herden beobachtet hat weiß, dass es dort Dominanz gibt und ranghohe Tiere sehr Wohl ihren Willen bei rangniederen Tieren durchsetzen.
Wir sollten uns auch nicht der Illusion hingeben, dass es für ein Pferd nichts schöneres gibt als vom Menschen geritten zu werden. Pferde werden nun mal nicht mit Sattel geboren. Pferde folgen uns Menschen am liebsten, wenn wir klare, für die Pferde verständliche, Regeln vorgeben. Das kannst Du dann auch als Alphatier bezeichnen und Dein Pferd wird dir gerne folgen.

Um Pferde auch unter dem Sattel gesund zu erhalten müssen wir sie gymnastizieren. Dies kann am Anfang, oder wenn kein Sattel passt, auch am Bodden an der Longe oder Doppellonge erfolgen. Unterm Sattel anhand der Ausbildungsskala.

Ein Richterkollege sage mir mal vor vielen Jahren "Warum machen wir uns die ganzem Mühen mit der Ausbildungsskala? Es hat den Sinn, dass wir unsere Pferde gesund halten obwohl wir Ihnen zusätzliche Lasten aufbürden"

12 Wochen sprich 3 Monate sind keine Ewigkeit sondern ein sehr kurzer Zeitraum. Ein Reiningpferd wird von Roh (ohne schlechte Erfahrungen bis hin zum Futuritypferd 2 Jahre trainiert und Profitrainer halten dies für einen kurzen Zeitraum.
Da Pferde nun mal nicht zu den intelligentesten Tieren zählen lernen sie durch dauerndes wiederholen.
3 Monate mögen ausreichend Zeit sein ein Pferd anzureiten und an Sattel und Hilfen zu gewöhnen, jedoch nicht um festgefahrene Automatismen nachhaltig zu verändern.

Dass dies aber möglich ist habe ich selber vor vielen Jahren erlebt, als ein auf Turnier durchgehender Reininghengst von der Besitzerin auf "Horsemanship" und "Western Riding" umgestellt wurde. Dies hat jedoch hat sie länger als ein Jahr gebraucht bis sie mit Ihm erfolgreich war. Aber dass es geht zeigt auch , dass sie dieses Pferd nach vielen Jahren erfolgreich in der "Superhorse" vorgestellt hat, welche ebenfalls wieder Reinigelemente beinhaltet, ohne das die alten Automatismen wieder ansprangen.

Also mit konsequenten arbeiten unter einem guten Trainer ist vieles möglich. Lass Dich nur nicht unter Zeitdruck setzen und arbeite konsequent mit deinem Pferd und wenn Du selber hierfür nicht die Kenntnisse hast suche Dir einen kompetenten erfahrenen Trainer. Am besten Trainer A oder Profitrainer.

Viel Glück Dir und Deinem Pferd
*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
Themenersteller 
Erstmal
Vielen Dank für die Ratschläge.
Ich bin durch Zufall an ihn gekommen, meine Bekannte erzählte mir bei einem Telefonat das sie sich von ihm trennen möchte.
Ich kenne ihn schon seit Jahren, wir standen immer am gleichen Stall und sind regelmäßig zusammen ausgeritten (also meine Bekannte mit ihm und ich mit meinem) .
Nie war oder ist er Ansatzweise bösartig. Er hat von sich aus den trang vorwärts zu gehen, was ich von meinem letzten Pferd so gar nicht kenne.
Bis Ende April sind es ja immerhin noch 6 Monate.
Er soll bis dahin nicht perfekt sein, nur regulierbar.
Zusätzlich setzte ich dort dann auf fremdes Gelände. Sollte es widererwarten nicht funktionieren, reiten die anderen eben alleine aus ihm Urlaub.

An einem passenden Sattel arbeiten wir gerade. Meine Bekannte hat mir seinen auf ihn angepassten Sattel gegeben. Die Osteopathin die ich da hatte, meinte allerdings, dass der Sattel noch nie gepasst haben kann. Mit dem einen Sattel von meinem verstorbenen Pferd war sie einverstanden.
Die Reitlehrerin (auch Physiotherapeutin) fand den Sattel auch passend.
Letzte Woche beim Unterricht meinte sie allerdings er passt nicht mehr und ich solle doch den alten wieder nehmen der hätte doch immer gepasst (meine Bekannte hatte bei ihr auch immer Unterricht). Die Osteopathin widerrum sagt never der alte Sattel..
********chen Frau
1.720 Beiträge
Thema Sattel ;)
Gerade gesehen, dass du aus Bremen kommst, lieben Gruß aus dem nahen niedersächsischem Umland *zwinker*

Wir hatten eine sehr nette Sattlerin von der Sattlerei Frank Staufenbiehl bei uns im Sommer, die hat sehr nett und kompetent beraten ohne möglichst viel Geld rauszuschlagen! Kann man nur empfehlen!
Hat mir dazu geraten den aktuellen Sattel so lange wie es geht zu behalten, da es kaum Sättel gibt, die so gut auf meinen Mops passen würden *g*
*******386 Paar
443 Beiträge
ja ja,
das leidige Thema Sattel.
Ich bin dem ganz gut aus dem Weg gegangen, indem ich mich von der Sattlerin sehr ausführlich braten lassen und mich dann für einen verstellbaren entschieden habe. Bin ich bisher sehr gut mit gefahren...oder besser gesagt geritten...war allerdings nicht billig! Abrr dafür wächst das Pferd auch nicht raus, weil man nachjustieren kann...
****ra Frau
2.575 Beiträge
Sattel
Ein guter Sattel ist immanent wichtig für das Pferd: er soll das Gewicht des Reiters gleichmäßig auf dem Rücken verteilen, die Bewegungen von Schulter und Rücken nicht stören, den Schwung des Pferdes unterstützen, die Anatomie-bedingte Asymmetrie (Schiefe) des Pferdes im Zusammenhang mit dem - den natürlichen Bewegungsablauf störenden - Gewicht des Reiters nicht verstärken, sondern dem Reiter die Möglichkeit bieten auf beiden Seiten h arbeiten zu können. (wie schon öfters erwähnt: die Grundlinie der klassischen Ausbildung gilt für ALLE Reitweisen und für jedes Pferd: Takt - Losgelassenheit - Anlehnung -
Schwung - Geraderichten - Versammlung)

Ich hab' im Laufe der Zeit bei meinen Pferden viele verschiedene Sättel ausprobiert, angefangen mit einem "normalen" Vielseitigkeitssattel von der Stange ohne jegliche Anpassung, dann einem McClellan (die Urform vom amerikanischen Kavalleriesattel, s.u.) und bin schließlich beim ROC gelandet (http://r-o-c.de/roc-konzept/).
Der wird durch eine flexible Baum-Pad-Konstruktion individuell an den einzelnen Pferderücken angepasst und kann nach Muskel- und sonstigen Veränderungen immer - ohne großen Aufwand! - wieder neu angepasst werden.

.pdf zur Anatomie des Pferdes und daraus folgendem Sattenkonzept: http://r-o-c.de/wp-content/uploads/sattelkonzept-1.pdf

Damit gibt es keine Problemrücken, weil alles der natürlichen Bewegung des Pferdes angepasst wird, damit das Pferd auch mit Reiter frei laufen kann.

=>Stefan Wanek von ROC anrufen und einen Rücken-Vermessungs-/Anpassungstermin ausmachen, die Sättel sind alle zu Dressur-/Spring-/Gelände-/Distanzsätteln auf dieser flexiblen Grund-Baum-Pad-Konstruktion aufbaubar!
McClellan
ROC Endurance
*********sser Mann
1.906 Beiträge
Mich wundert es, daß ein Pferd, welches im Springsport eingesetzt wurde, zu wenig Rückenmuskulatur hat.

Ich würde ihn NICHT vorwärts abwärts reiten, sondern sauber durchs Genick stellen. Und wenn man an die "neuralgischen" Stellen kommt und das "Tänzeln" anfängt, Schulterherein und gut durchs Genick stellen. Notfalls halten und rückwärts richten und zwischendurch entspannend stehen lassen.

Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber das sollte machbar sein.
*********sser Mann
1.906 Beiträge
An einem passenden Sattel arbeiten wir gerade. Meine Bekannte hat mir seinen auf ihn angepassten Sattel gegeben. Die Osteopathin die ich da hatte, meinte allerdings, dass der Sattel noch nie gepasst haben kann. Mit dem einen Sattel von meinem verstorbenen Pferd war sie einverstanden.
Die Reitlehrerin (auch Physiotherapeutin) fand den Sattel auch passend.

Wenn ein Sattel nicht paßt, dann gibt es Druckstellen. Aber das sich die Rückenmuskulatur durch einen nicht passenden Sattel zurück bildet, habe ich noch nicht erlebt. Das ist eher eine Folge von Reiten oder auch von zu wenig reiten
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